USA – zwischen Himmel in Hölle
USA ist natürlich übertrieben. Aber San Francisco und Las Vegas und noch ein wenig drum herum wäre einfach zu lang als Titel gewesen.
San Francisco
San Francisco war am ersten Tag eine ziemliche Umstellung. Nach dem blumigen Seifenblasenleben Australiens und Neuseelands war es wie das Ankommen in der Realität. Plop. Zum ersten Mal seit 2 Monaten hab ich wieder echte soziale Probleme gesehen.
Ich war äußerst überrascht, wie viele alte Gebäude und Ruinen es in und um der Stadt herum gibt. Offenbar ist eine fast 240 jährige Stadtgeschichte gar nicht zu unterschätzen. Auch haben die vielen Erdbeben und der Wind vom Meer einige Verfall-Prozesse beschleunigt.
Ein Muss ist eine Fahrt mit dem traditionellen Cable Car. Hat ein wenig etwas von einer Achterbahn. Bergauf arbeitet der Fahrer so stark, als müsse er die Tram selbst hochtragen, bergab ist trotz angezogener Bremse eine ziemliche Schlitterpartie. Nicht nur einmal sind wir erst mitten auf der Kreuzung zum Halten gekommen.
Was mir sehr gefallen hat ist diese to-go Atmosphäre. Ich finds einfach gemütlich prompt bedient zu werden und mit meinem Karamell Latte Macchiato durch die Menschenmassen zu schlendern. Das ist meine Form der Entspannung.
Man hat von San Francisco viele Ausflugsmöglichkeiten. Da wäre zum Beispiel Alcatraz, das alte Hochsicherheitsgefängnis auf einer kleinen Insel vor der Stadt, das ich jedem nur empfehlen kann, wenn auch ein Besuch am Wochenende vermieden werden sollte.
Nicht ganz so empfehlenswert war meine Tour nach Monterey, was allerdings auch daran lag, dass wir nach 2 Stunden Monterey weiter nach Carmel gefahren sind, wo es nichts gab außer hochpreisiger Designerläden. Das ist nicht meine Vorstellung eines gelungenen Tagesausflugs.
Berkeley war noch einmal recht interessant, wenn auch ein ordentlicher Kontrast. Es gibt das blühende junge Leben auf dem Uni Gelände und nur wenige Minuten Fußweg entfernt verwaiste Läden und Armut. So wird den Elite-Studenten jeden Tag präsentiert, wie sie garantiert nicht enden wollen.
Am sehenswertesten fand ich aber die Piers und die Golden Gate Bridge in San Francisco. Habe hier mindestens die Hälfte meiner Abende verbracht.
Las Vegas
Las Vegas ist, bei allem was ich in der Zwischenzeit gesehen hab, einmalig. Es gibt so viele Eindrücke, man traut sich gar nicht zu blinzeln, weil man Angst hat, etwas zu verpassen.
Jedes Casino ist wieder ein neuer, ganz eigener Cocktail an Eindrücken. Zudem gibt es ständig irgendwelche Feuer-, Wasser oder Lichtshows, die zwar nicht lang dauern, die aber dafür sorgen, dass man ständig in Bewegung bleibt – wer möchte kann aber auch gern 24 Stunden am selben Pokertisch verbringen, ohne dass man irgendein Gefühl hat, wieviel Zeit vergangen ist. Hab mich selbst recht erfolgreich beim Roulette versucht – am Ende aber auch wieder relativ viel verzockt. Bin definitiv suchtgefährdet.
Neben dem Strip gibt es übrigens auch noch Downtown, die eigentliche City und der Ort, an dem die ältesten Casinos stehen. Aus irgendeinem Grund gibt es hier auch die ältesten Gäste. Wenn man länger in der Stadt ist, lohnt es sich trotzdem einmal in die Fremont Street zu fahren. Es gibt hier viele Bühnen, auf denen Livemusik gespielt wird und einen Container Park mit kleinen Boutiquen und Restaurants.
In Las Vegas sitzt das Geld locker. Es gibt so viel zu tun und man wird auch sehr verleitet, das ein oder andere zu machen. War gleich am 1. Abend bei KA einer Show vom Cirque du Soleil. Allein das Bühnenbild ist schon sehr beeindruckend. Dazu kommt, dass die Bühne eigentlich aus zwei einzelnen frei beweglichen Teilen besteht, so dass man als Zuschauer irgendwann nicht mehr sagen kann, wo oben und wo unten ist. Sehr sehenswert!
In Vegas ist man gefangen in einer Traumwelt. Aber ganz sicher wacht man irgendwann auf, entweder, weil man nach Hause muss, oder weil das Konto leer ist.
War dann noch im Valley of Fire – als alternative zu allen anderen, die zum Grand Canyon fahren. Das Valley of Fire ist eine rote Sandstein-Wüste, gar nicht weit vor den Toren der Stadt. Es gibt ein paar schöne Spots und die Tour war sehr privat.
Sehenswert, aber für den Preis fehlte mir das ganz große „Wow“. Vielleicht nächstes Mal doch lieber Grand Canyon.
In den USA reisen hauptsächlich einheimische, europäische Touristen sind gar nicht so sehr verbreitet. Das Reisealter ist auch eher fortgeschritten. Wahrscheinlich liegt das auch daran, dass die ganzen Au Pairs im Haus der Gastfamilien unterkommen und daher nicht im Hostel oder Hotel zu finden sind. Außerdem liegt das alkoholfähige Alter hier bei 21, es geht also kaum ein 18-20 jähriger Deutscher, Engländer oder Schwede in die Vereinigten Staaten, um hier wieder keinen Alkohol trinken zu dürfen.
Die USA waren nach Australien mein teuerster Stopp, mag aber auch an der Erlebnis-Sucht liegen, die ich in der Zwischenzeit entwickelt hab.
Die Frage, die weiterhin offen bleibt: Warum dampft es aus den Gullies wenn es draußen kalt ist nur in Amerika und nicht in Deutschland?
MfG u.s.w.
Andy aka Yps
Warum dampft es aus den Gulli’s? Das ist mir gar nicht aufgefallen – nur in Vegas? Vielleicht ist die Wüste zu heiß!???
Nein, in San Francisco. In Vegas ists bestimmt nicht kalt genug. Aber in San Francisco hab ich es gesehen und in New York damals auch.
mh, nun….Tut mir leid mit Monterrey – das Aquarium wäre wirklich toll gewesen und 17 Mile Drive…seid ihr den gefahren?
Leider auch nicht. Der war wegen einer Veranstaltung gesperrt.
Kann man dich gar nicht „subscriben“???
Besser nicht :-p Nein kann man nicht. Hab ich wohl damals vergessen mit einzubauen.