Neuseeland ist, was die Natur betrifft einmalig und sehenswert. Hier Zeit in den größeren Städten zu verbringen, grenzt an Verschwendung – allerdings sind größere Städte eh selten.
Auckland
Auckland ist nicht sonderlich schön. Eine alte Hafenstadt, die bessere Tage hatte, die alte Hafenanlage aber mit etwas Kunst versucht aufzuwerten. Sehenswert sind da eher Mt. Eden, ein erloschener Vulkan mit tollem Blick auf die Stadt, oder Rangitoto, einer Vulkaninsel vor Auckland, die sich sehr zum Trekken eignet.
Whitianga
Whitianga ist eine Stadt wie viele andere. Hauptanziehungspunkt sind hier der Hot Water Beach und Cathedral Cove.
Der Hot Water Beach ist zur Ebbe ordentlich gefüllt mit mehr oder weniger erfolgreichen Personen, die versuchen, ein wenig Wasser von den heißen Quellen abzubekommen. In jedem Falle ein kommunikativer Ort. Interessant wirds, wenn die ersten gehen und die Jagd nach dem besseren Loch beginnt.
Cathedral Cove ist eine recht sehenswerte Gesteinformation direkt an der Küste. Es lohnt sich aber auch ein wenig an den nahezu einsamen Stränden zu verweilen. Das Wasser ist super klar und soll zum Schnorcheln geeignet sein. Achtung: Das Wasser in Neuseeland ist im Allgemeinen sehr kalt. Bei meiner Abfahrt sind direkt 2 Reisebusse angekommen, man kann also auch Pech haben mit dem Menschenaufkommen.
Paihia
Ich würde ja sagen, Paihia war die größte Fehlplanung meiner Neuseeland-Reise. Zum einen lag der nördlichste Punkt zeitlich mitten drin in meiner Reise, so dass ich immer wieder lange Zeit im Bus sitzen musste, obwohl die Nordinsel gar nicht so groß ist. Zum anderen weil der Rock the Boat Cruise wegen 48 Stunden anhaltenden Regens ins Wasser gefallen ist.
Hatte aber gleich am ersten Tag einen Ausflug nach Waitangi, dem Ort, an dem Neuseeland offiziell gegründet wurde. Hier bekommt man einen tollen Einblick in die Geschichte und die Kultur des Landes, inklusive der Maori. Somit hat sich der Aufenthalt hier immehin kulturell gelohnt.
Rotorua
Blubbernder Schlamm und kochende Seen in allen Formen und Farben. Jeden Tag gibt es ein neues Schlammloch zu erkunden, und irgendwie fühlt sich das richtig abenteuerlich an. Geruchlich aber gewöhnungsbedürftig.
Definitiv einer der sehenswertesten und einzigartigsten Orte der ganzen Reise ist das Thermal Wonderland von Wai-O-Tapu. Hier gibt es einige der farbenfrohesten Seen der Gegend.
Absolut einmalig war zudem Hobbiton, die Kulisse für Der Hobbit und Der Herr der Ringe. Fands toll vor den kleinen Hütten zu sitzen. Leider etwas teuer, aber unvergleichlich.
Taupo
Die Stadt ist nur eine gute Stunde entfernt von Rotorua, ist also thermisch genauso aktiv. Zudem gibts tolle Ausblickpunkte und Wasserfälle in Radtour-Entfernung. Die Sehenswürdigkeiten sind zudem über mehrere Rad-Routen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden erreichbar – die haben es teilweise in sich.
Das Highlight ist aber das Tongariro Crossing. Ein 20 km Trekk, der durch die Szenerie von Mordor führt, vorbei am Schicksalsberg.
Was klingt, als wäre es nur für eingefleischte Herr-der-Ringe-Fans, ist eine der beeindruckendsten Wanderrouten, die ich je gesehen hab. Besonders gespenstisch ist es, wenn man durch die Vulkanlandschaft wandert und innerhalb von wenigen Minuten dichte Wolken aufziehen – von den Menschen direkt vor einem nur noch Umrisse erkennbar sind – und genauso schnell wieder verschwinden.
Wellington
Für Wellington hatte ich leider nur noch einen vollen Tag, aber aufs Tongariro Crossing konnte ich einfach nicht verzichten. Die Stadt entfaltet sich aber schnell, ist optisch interessant und hat eigentlich alles, was man sich von einer Stadt nur Wünschen kann, ist kulturell und geschichtlich interessant und nach einer Fahrt mit dem Cable Car hat man einen wunderbaren Ausblick.
Wellington ist angeblich die lebenswerteste kleine Hauptstadt. Ob ich soweit gehen würde, weiß ich nach nur einem Tag nicht, aber es ist schon ganz schön.
Neuseeland ist eines der Länder, in dem es sich tatsächlich lohnt auch weitere Strecken mit Auto oder Bus zurück zu legen, zumal Reisen im Land auch dank Nakedbus und Intercity sehr günstig ist. Die Landschaft ist absolut sehenswert (und ich war nur auf der Nordinsel) und ändert sich ständig. An einigen Stellen sieht es aus wie in den Alpen, an anderen Stellen wie in einem surrealen Wunderland. Selbst das Gras ist hier grüner, das Wasser blauer als anderswo.
Besonders beeindruckt hat mich, wie sehr britische und Maori Kultur harmonieren und mit sehr viel Stolz zusammen leben. Anders als in anderen ehemaligen Kolonien beginnt hier Geschichte nicht mit dem Eintreffen der Europäer, sondern mit dem Eintreffen der Maori.
In Neuseeland ist man ständig auf dem Weg. Obwohl ich in 6 Orten an nur 18 Tagen war, hatte ich das Gefühl vielerorts der Alteingesessene zu sein. Wurde in Whitianga vom Busfahrer sogar schon mit Namen angesprochen.
Was mir ein wenig gefehlt hat, war etwas kulinarisch Bemerkenswertes. Es gibt ein paar überraschende Kompositionen, die aber recht europäisch wirken. Dafür habe ich teilweise hervorragend Thai und indisch gegessen. Und: Das Lamm-Fleisch ist der Wahnsinn.
Neuseeland ist eines der Länder, die ich gern irgendwann noch einmal besuchen würde. Definiv eines meiner Höhepunkte und (mindestens) auf einer Stufe mit Indonesien, wenn auch ganz anders.
Budget war wieder perfekt im Plan (ca. 500 Euro pro Woche, sogar etwas weniger) und deutlich unter dem, was ich in Australien ausgegeben habe.
MfG u.s.w.
Andy aka Yps
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Zuletzt aktualisiert: 30. Januar 2014 von Yps
Neuseeland – natürlich
Neuseeland ist, was die Natur betrifft einmalig und sehenswert. Hier Zeit in den größeren Städten zu verbringen, grenzt an Verschwendung – allerdings sind größere Städte eh selten.
Auckland
Auckland ist nicht sonderlich schön. Eine alte Hafenstadt, die bessere Tage hatte, die alte Hafenanlage aber mit etwas Kunst versucht aufzuwerten. Sehenswert sind da eher Mt. Eden, ein erloschener Vulkan mit tollem Blick auf die Stadt, oder Rangitoto, einer Vulkaninsel vor Auckland, die sich sehr zum Trekken eignet.
Whitianga
Whitianga ist eine Stadt wie viele andere. Hauptanziehungspunkt sind hier der Hot Water Beach und Cathedral Cove.
Der Hot Water Beach ist zur Ebbe ordentlich gefüllt mit mehr oder weniger erfolgreichen Personen, die versuchen, ein wenig Wasser von den heißen Quellen abzubekommen. In jedem Falle ein kommunikativer Ort. Interessant wirds, wenn die ersten gehen und die Jagd nach dem besseren Loch beginnt.
Cathedral Cove ist eine recht sehenswerte Gesteinformation direkt an der Küste. Es lohnt sich aber auch ein wenig an den nahezu einsamen Stränden zu verweilen. Das Wasser ist super klar und soll zum Schnorcheln geeignet sein. Achtung: Das Wasser in Neuseeland ist im Allgemeinen sehr kalt. Bei meiner Abfahrt sind direkt 2 Reisebusse angekommen, man kann also auch Pech haben mit dem Menschenaufkommen.
Paihia
Ich würde ja sagen, Paihia war die größte Fehlplanung meiner Neuseeland-Reise. Zum einen lag der nördlichste Punkt zeitlich mitten drin in meiner Reise, so dass ich immer wieder lange Zeit im Bus sitzen musste, obwohl die Nordinsel gar nicht so groß ist. Zum anderen weil der Rock the Boat Cruise wegen 48 Stunden anhaltenden Regens ins Wasser gefallen ist.
Hatte aber gleich am ersten Tag einen Ausflug nach Waitangi, dem Ort, an dem Neuseeland offiziell gegründet wurde. Hier bekommt man einen tollen Einblick in die Geschichte und die Kultur des Landes, inklusive der Maori. Somit hat sich der Aufenthalt hier immehin kulturell gelohnt.
Rotorua
Blubbernder Schlamm und kochende Seen in allen Formen und Farben. Jeden Tag gibt es ein neues Schlammloch zu erkunden, und irgendwie fühlt sich das richtig abenteuerlich an. Geruchlich aber gewöhnungsbedürftig.
Definitiv einer der sehenswertesten und einzigartigsten Orte der ganzen Reise ist das Thermal Wonderland von Wai-O-Tapu. Hier gibt es einige der farbenfrohesten Seen der Gegend.
Absolut einmalig war zudem Hobbiton, die Kulisse für Der Hobbit und Der Herr der Ringe. Fands toll vor den kleinen Hütten zu sitzen. Leider etwas teuer, aber unvergleichlich.
Taupo
Die Stadt ist nur eine gute Stunde entfernt von Rotorua, ist also thermisch genauso aktiv. Zudem gibts tolle Ausblickpunkte und Wasserfälle in Radtour-Entfernung. Die Sehenswürdigkeiten sind zudem über mehrere Rad-Routen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden erreichbar – die haben es teilweise in sich.
Das Highlight ist aber das Tongariro Crossing. Ein 20 km Trekk, der durch die Szenerie von Mordor führt, vorbei am Schicksalsberg.
Was klingt, als wäre es nur für eingefleischte Herr-der-Ringe-Fans, ist eine der beeindruckendsten Wanderrouten, die ich je gesehen hab. Besonders gespenstisch ist es, wenn man durch die Vulkanlandschaft wandert und innerhalb von wenigen Minuten dichte Wolken aufziehen – von den Menschen direkt vor einem nur noch Umrisse erkennbar sind – und genauso schnell wieder verschwinden.
Wellington
Für Wellington hatte ich leider nur noch einen vollen Tag, aber aufs Tongariro Crossing konnte ich einfach nicht verzichten. Die Stadt entfaltet sich aber schnell, ist optisch interessant und hat eigentlich alles, was man sich von einer Stadt nur Wünschen kann, ist kulturell und geschichtlich interessant und nach einer Fahrt mit dem Cable Car hat man einen wunderbaren Ausblick.
Wellington ist angeblich die lebenswerteste kleine Hauptstadt. Ob ich soweit gehen würde, weiß ich nach nur einem Tag nicht, aber es ist schon ganz schön.
Neuseeland ist eines der Länder, in dem es sich tatsächlich lohnt auch weitere Strecken mit Auto oder Bus zurück zu legen, zumal Reisen im Land auch dank Nakedbus und Intercity sehr günstig ist. Die Landschaft ist absolut sehenswert (und ich war nur auf der Nordinsel) und ändert sich ständig. An einigen Stellen sieht es aus wie in den Alpen, an anderen Stellen wie in einem surrealen Wunderland. Selbst das Gras ist hier grüner, das Wasser blauer als anderswo.
Besonders beeindruckt hat mich, wie sehr britische und Maori Kultur harmonieren und mit sehr viel Stolz zusammen leben. Anders als in anderen ehemaligen Kolonien beginnt hier Geschichte nicht mit dem Eintreffen der Europäer, sondern mit dem Eintreffen der Maori.
In Neuseeland ist man ständig auf dem Weg. Obwohl ich in 6 Orten an nur 18 Tagen war, hatte ich das Gefühl vielerorts der Alteingesessene zu sein. Wurde in Whitianga vom Busfahrer sogar schon mit Namen angesprochen.
Was mir ein wenig gefehlt hat, war etwas kulinarisch Bemerkenswertes. Es gibt ein paar überraschende Kompositionen, die aber recht europäisch wirken. Dafür habe ich teilweise hervorragend Thai und indisch gegessen. Und: Das Lamm-Fleisch ist der Wahnsinn.
Neuseeland ist eines der Länder, die ich gern irgendwann noch einmal besuchen würde. Definiv eines meiner Höhepunkte und (mindestens) auf einer Stufe mit Indonesien, wenn auch ganz anders.
Budget war wieder perfekt im Plan (ca. 500 Euro pro Woche, sogar etwas weniger) und deutlich unter dem, was ich in Australien ausgegeben habe.
MfG u.s.w.
Andy aka Yps
Kategorie: Reise Tags: Neuseeland, Weltreise
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