Die Erwartungen waren hoch. Und China hat sie alle uebertroffen. „China“ heisst ja an sich nur Beijing und Shanghai, was ungefaehr so viel China ist, als wuerde man von Deutschland nur Berlin und Hamburg sehen, im Endeffekt bin ich froh, China ueberhaupt mitgenommen zu haben, urspruenglich wollte ich hier nur umsteigen.
Beijing machte schon einen sehr guten ersten Eindruck. Noch am ersten Abend bin ich zum Himmelstempel gelaufen. Die Stadt war sauber. Alles war irgendwie neu. Selbst die historischen Bauten sahen aus, als waeren sie in den letzten 30 Jahren runderneuert worden. Man haette auch in Chinatown in San Fransisco sein koennen. Dieses China war so klischeehaft, dass es kaum in China sein durfte. Dennoch ist alles irgendwie so wunderbar und warm (klimatisch warm definitiv nicht!) und freundlich – vielleicht bin ich auch einfach noch von Indien geschaedigt.
Es folgte die Verbotene Stadt am Tag danach. Das war noch einmal das ganz grosse „Wow“, um zu realisieren, dass ich nun auch wirklich angekommen bin. Die Verbotene Stadt ist riesig. Leider hatte ich den Tag noch recht viel Smog, so dass die Aussicht von diversen Aussichtspunkten begrenzt war, dennoch aeusserst beeindruckend.
Hab einen 20 Euro Tee gekauft. Naja, dafuer hatte ich ein nettes Gespraech mit einer Chinesin und eine Tee-Zeremonie. Haette den Tee sicher dennoch guenstiger haben koennen. Aber wenigstens wurde ich nett uebers Ohr gehauen und 20 Euro sind auch nicht die Welt.
Die Verbotene Stadt uebertreffen konnte wiederum einen Tag spaeter die Chinesische Mauer. Mir ist schon klar, warum sie im Englischen „Great Wall“ und nicht „Big Wall“ oder „Long Wall“ heisst, weil nur dieser Name ihr tatsaechlich gerecht wird. Es ist beeindruckend, wie sich dieses Bauwerk von einem Horizont zum anderen ueber den Bergkamm erstreckt. Atemberaubend!
Vor dem Wechsel nach Shanghai war ich dann etwas beunruhigt, weil Beijing schon ein sehr positives Erlebnis war. Shanghai hat mich aber sofort gefesselt. Es ist schoen, es ist bunt, es ist gross und zudem wirkt es irgendwie realer als Beijing, weil hier auch Haeuser stehen, die aelter als 50 Jahre sind. Shanghai ist aeusserst abwechslungsreich, aber nicht die typische Reisestadt, eher eine Stadt, die man erleben, die man fuehlen muss, um sie richtig wahrzunehmen. Die Gegensaetze zwischen Alt und Moderne sind hier noch groesser als in Peking, kleine enge Gassen neben Hochhaeusern, aber alles irgendwie strukturiert. Vielleicht hab ich mich deswegen auch so wohlgefuehlt, weil alles irgendwie in sich schluessig und doch immer wieder so ueberraschend war. Haette auch noch sehr viel laenger bleiben koennen.
In China habe ich mich sofort wohl gefuehlt. Das hat sich auch nach dem Stadtwechsel nicht geaendert. China ist nicht so sehr ueberlaufen von nicht-asiatischen Touristen. Diejenigen, die man trifft, sind aber zu gefuehlt 50% aus Deutschland. China als Schwellenland zu bezeichnen, wird dem Land nicht ganz gerecht, China ist so modern, wie man sich es nur irgendwie vorstellen kann. Moeglicherweise sieht das auf dem Land etwas anders aus, das Potenzial ist aber da.
In China hatte ich endlich wieder das Gefuehl, dass alles moeglich ist, ohne dass mir vermittelt wurde, es drehe sich alles um mich. China existiert auch ohne mich und es wird auch weiter existieren, wenn ich weg bin. Den typischen Touristenfallen entgeht man, sobald man sich ein wenig aus dem Zentrum entfernt. Das Essen ist aeusserst gut und abwechslungsreich. Hab mich auch getraut, ein paar „exotische“ sachen zu probieren. Ich empfehle das frittierte Eis. Kaefer muessen es vielleicht nicht noch mal unbedingt sein. China ist aber nicht so billig, wie ich anfangs erwartet hatte. Habe gut 340 Euro in 9 Tagen ausgegeben, das ist vollkommen in Ordnung, dazu kommen aber nach 170 Euro fuer die Fluege von und nach Shanghai, was das Budget etwas sprengt und noch weitere 60 Euro fuer das Visum vorab. Macht insgesamt 570 Euro, was auf die Tage hochgerechnet eher auf Tuerkei-Niveau liegt. Achja, Englisch ist in China eher schwierig. Selbst in den Grossstaedten kommt man mit zeigen oft besser zurecht als mit sprechen.
Man mag ueber die Politik in China denken, was man moechte, als Reiseland ist es aber ein absolutes Muss!
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Erstellt am 25. Oktober 2013 von Yps
Wunderbares China
Die Erwartungen waren hoch. Und China hat sie alle uebertroffen. „China“ heisst ja an sich nur Beijing und Shanghai, was ungefaehr so viel China ist, als wuerde man von Deutschland nur Berlin und Hamburg sehen, im Endeffekt bin ich froh, China ueberhaupt mitgenommen zu haben, urspruenglich wollte ich hier nur umsteigen.
Beijing machte schon einen sehr guten ersten Eindruck. Noch am ersten Abend bin ich zum Himmelstempel gelaufen. Die Stadt war sauber. Alles war irgendwie neu. Selbst die historischen Bauten sahen aus, als waeren sie in den letzten 30 Jahren runderneuert worden. Man haette auch in Chinatown in San Fransisco sein koennen. Dieses China war so klischeehaft, dass es kaum in China sein durfte. Dennoch ist alles irgendwie so wunderbar und warm (klimatisch warm definitiv nicht!) und freundlich – vielleicht bin ich auch einfach noch von Indien geschaedigt.
Es folgte die Verbotene Stadt am Tag danach. Das war noch einmal das ganz grosse „Wow“, um zu realisieren, dass ich nun auch wirklich angekommen bin. Die Verbotene Stadt ist riesig. Leider hatte ich den Tag noch recht viel Smog, so dass die Aussicht von diversen Aussichtspunkten begrenzt war, dennoch aeusserst beeindruckend.
Hab einen 20 Euro Tee gekauft. Naja, dafuer hatte ich ein nettes Gespraech mit einer Chinesin und eine Tee-Zeremonie. Haette den Tee sicher dennoch guenstiger haben koennen. Aber wenigstens wurde ich nett uebers Ohr gehauen und 20 Euro sind auch nicht die Welt.
Die Verbotene Stadt uebertreffen konnte wiederum einen Tag spaeter die Chinesische Mauer. Mir ist schon klar, warum sie im Englischen „Great Wall“ und nicht „Big Wall“ oder „Long Wall“ heisst, weil nur dieser Name ihr tatsaechlich gerecht wird. Es ist beeindruckend, wie sich dieses Bauwerk von einem Horizont zum anderen ueber den Bergkamm erstreckt. Atemberaubend!
Vor dem Wechsel nach Shanghai war ich dann etwas beunruhigt, weil Beijing schon ein sehr positives Erlebnis war. Shanghai hat mich aber sofort gefesselt. Es ist schoen, es ist bunt, es ist gross und zudem wirkt es irgendwie realer als Beijing, weil hier auch Haeuser stehen, die aelter als 50 Jahre sind. Shanghai ist aeusserst abwechslungsreich, aber nicht die typische Reisestadt, eher eine Stadt, die man erleben, die man fuehlen muss, um sie richtig wahrzunehmen. Die Gegensaetze zwischen Alt und Moderne sind hier noch groesser als in Peking, kleine enge Gassen neben Hochhaeusern, aber alles irgendwie strukturiert. Vielleicht hab ich mich deswegen auch so wohlgefuehlt, weil alles irgendwie in sich schluessig und doch immer wieder so ueberraschend war. Haette auch noch sehr viel laenger bleiben koennen.
In China habe ich mich sofort wohl gefuehlt. Das hat sich auch nach dem Stadtwechsel nicht geaendert. China ist nicht so sehr ueberlaufen von nicht-asiatischen Touristen. Diejenigen, die man trifft, sind aber zu gefuehlt 50% aus Deutschland. China als Schwellenland zu bezeichnen, wird dem Land nicht ganz gerecht, China ist so modern, wie man sich es nur irgendwie vorstellen kann. Moeglicherweise sieht das auf dem Land etwas anders aus, das Potenzial ist aber da.
In China hatte ich endlich wieder das Gefuehl, dass alles moeglich ist, ohne dass mir vermittelt wurde, es drehe sich alles um mich. China existiert auch ohne mich und es wird auch weiter existieren, wenn ich weg bin. Den typischen Touristenfallen entgeht man, sobald man sich ein wenig aus dem Zentrum entfernt. Das Essen ist aeusserst gut und abwechslungsreich. Hab mich auch getraut, ein paar „exotische“ sachen zu probieren. Ich empfehle das frittierte Eis. Kaefer muessen es vielleicht nicht noch mal unbedingt sein. China ist aber nicht so billig, wie ich anfangs erwartet hatte. Habe gut 340 Euro in 9 Tagen ausgegeben, das ist vollkommen in Ordnung, dazu kommen aber nach 170 Euro fuer die Fluege von und nach Shanghai, was das Budget etwas sprengt und noch weitere 60 Euro fuer das Visum vorab. Macht insgesamt 570 Euro, was auf die Tage hochgerechnet eher auf Tuerkei-Niveau liegt. Achja, Englisch ist in China eher schwierig. Selbst in den Grossstaedten kommt man mit zeigen oft besser zurecht als mit sprechen.
Man mag ueber die Politik in China denken, was man moechte, als Reiseland ist es aber ein absolutes Muss!
Kategorie: Reise Tags: China, Weltreise
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