Eine Weltreise – Die Highlights

Es ist nicht ganz einfach, die Highlights der Reise zusammenzufassen, oder gar in eine sinnvolle Reihenfolge zu bringen, zumal es gerade auf den Plätzen zwischen 10 und 20 noch einmal eine Reihe von Veränderungen gab, weil Erinnerungen sich ändern und einzelne Wermutstropfen oder negative Aspekte eher in Vergessenheit geraten. Auch möchte ich Anmerken, dass es sich hier nicht um die Highlights aller meiner Reisen handelt, sondern sich nur auf die Weltreise bezieht, Angkor Wat z.B. kommt in diesem Ranking nicht vor.

Auch ist es recht schwierig, einen Tag oder einen Moment isoliert zu betrachten, manchmal scheint die „Sehenswürdigkeit“ eher klein und unbedeutend, der Moment ist aber perfekt, dafür fallen nahezu perfekte Gebäude wie z.B. Taj Mahal als dem Ranking heraus, weil das Drumherum nicht stimmte. Zudem sind überraschend viele Städte aus dem Ranking gerutscht, begeisternde Städte wie Istanbul, Tokyo und Shanghai musste sich den entlegensten Teilen der Erde geschlagen geben.

Lange Rede kurzer Sinn. Hier meine Toplist: Plätze 20 bis 11.

 

Platz 20

Kyoto – Golden Pavillon

Kyoto ist die kulturelle Hauptstadt Japans und besitzt mehr als 100 Tempel. Viele sind ganz hübsch, wahrscheinlich hat aber noch nie jemand alle Tempel gesehen. Es gibt etwa 10-20 Tempel, die man gesehen haben sollte, einen möchte ich hier besonders hervorheben: Den Goldenen Pavillon. Die oberen Etagen sind komplett mit Blattgold überzogen, ein einmaliger Anblick. Der Pavillon befindet sich am Rande eines Sees, aus dem richtigen Winkel spiegeln sich Pavillon, Bonsaibäume und Himmel im Wasser. Kleines Minus: Das komplette Gelände ist generell überfüllt und man wird quasi auf dem Fließband zu den einzelnen Fotostellen geleitet, damit man auch möglichst schnell wieder geht und so Platz für weitere Besucher macht.

Golden Pavillon

 

Platz 19

Goa – Dhugsagar Falls

Die beeindruckendsten Wasserfälle meiner Reise befanden sich in Goa, Indien, mitten im Dschungel. Bester Zeitpunkt für einen Besuch ist Anfang Oktober, direkt nach Ende der Regenzeit. Der Weg ist dann besonders abenteuerlich, mit dem Moped vorbei an Eisenbahngleisen, durch 40 cm tiefe Wasserläufe, die sich über die schlecht befestigten Straße ziehen, am Ende gehts noch zu Fuß gut 20-30 Minuten einen Berg hinauf. Die Aussicht ist mehr als lohnenswert. Am Fuße des Wasserfalls gibts einen kleinen See zum Baden. Das Wasser sollte man aber besser nicht trinken, auch wenn der indische Guide sagt, es wäre ok.

 

Platz 18

Türkei – Ephesos

Ephesos ist eines der größten zusammenhängenden Komplexe altgriechischer Baukunst auf der Welt. Man findet ein Theater, Badehäuser, die berühmte Celsius Bibliothek, genauso wie mehrgeschossige Wohnhäuser, alles in einem relativ guten Zustand. Interessant ist zudem die Ausrichtung des Straßensystems und die Lage der Gebäude zueinander. Man bekommt eine vage Vorstellung davon, wie beeindruckend diese Stadt vor 1500 Jahren gewesen sein muss, in einer Zeit, in der es nur wenige große Städte gab.

Ein wenig abseits befinden sich noch die Ruinen des Tempels der Artemis, eines der 7 Weltwunder der Antike, gegenüber dem Hauptkomplet ist diese Ruine aber recht unbeeindruckend.

Ephesos ist von Izmir relativ günstig mit dem Zug erreichbar. Man kann auch eine geführte Tour von dort aus buchen, die kostet aber gut das 10-fache. Auch hier wieder ein kleines Minus für die Besuchermassen. Beste Zeit für einen Besuch ist, trotz sengender Hitze, die Mittagszeit oder der frühe Nachmittag, da die meisten Touristen dann nach einem Schattenplatz suchen.

 

Platz 17

Java – Borobudur

Die Insel Java ist die am dichtesten besiedelte Insel Indonesiens. Städte wie Jakarta und Yogyakarta sind nicht unbedingt touristische Anziehungspunkte. Allerdings bietet gerade letztere 2 der beeindruckendsten Tempel der Welt, hier möchte ich Borobudur besonders hervorheben. Der Zugang zur Spitze des Tempels erfolgt über mehrere Terrassen. Jede Terrasse ist übersäht mit Wandreliefs und Buddhafiguren. Man kann hier Stunden verbringen und entdeckt doch immer wieder etwas Neues. Leider habe ich kein Foto machen können, was die Ausmaße des Tempels auch nur annähernd korrekt wiedergibt.

Borobudur Tempel

 

Platz 16

Sydney – Silvester

Mit der Silvesterparty in Sydney, unter der Harbour Bridge mit Blick auf die Oper, habe ich mir einen Jugendtraum erfüllt. Silvester in Sydney ist ein Tagesevent. Bereits am frühen Nachmittag pilgern die Menschen los, um sich die besten Plätze zu sichern, einige Spontanreisende verbringen gar eine Nacht hier, da Sydney an diesem Tag aus allen Nähten platzt. Der Tag fühlt sich aber weniger nach reiner Wartezeit an, sondern ist eher vergleichbar mit einem Tag im Park, in dem zugegebenermaßen noch 50.000 andere Menschen sitzen. Bereits um 18 Uhr beginnt das Programm. Das Hauptfeuerwerk um 24 Uhr ist atemberaubend. Nach so viel Zeit an der frischen Luft endet dann der Tag um 2 Uhr morgens – das ist mir wohl in Berlin zu Silvester noch nie passiert.

 

Platz 15

Vegas, Baby!

Eine Stadt hat es dann doch ins Ranking geschafft: Sin City Las Vegas. Die Stadt ist absolut durchgeknallt. Es blinkt und klimpert an allen Ecken. Jedes Hotel hat sein eigenes Thema: Paris, New York, Rom… Wer möchte, braucht sein Hotel niemals zu verlassen. Neben einem Casino findet man auch überall gute Shoppingmöglichkeiten. Zudem gibts jede Menge Alkohol. Ein betrunkener Spieler ist ein guter Spieler. Vernunft ist hinderlich. In Las Vegas ist Zeit relativ. Einige Hotels haben sogar simulierte Tages- und Nachtzeiten. Auch wenn Las Vegas eine Ansammlung von Klischees ist, ist die Stadt doch etwas, das man erlebt haben muss.

Las Vegas

 

Platz 14

Indien – Jodhpur

Gleich noch eine Stadt und schon die 2. Sehenswürdigkeit aus Indien: Jodhpur, die blaue Stadt im „Land der Könige“.

In Jodhpur leben nur wenige Menschen vom Tourismus, so kommt es, dass man zwar als fremd wahrgenommen, aber nicht permanent angebettelt wird. Die Stadt besteht aus einer Vielzahl von blauen Häusern, früher ein Zeichen, dass dort Geistliche leben. Das Ausmaß der Farbenpracht ist von der Meherangarh-Festung sichtbar, welche auf einem Felsen oberhalb der Stadt thront und von beeindruckenden Mauern geschützt ist. Quasi direkt am Hang des Felsens befindet sich zudem ein Tempel, der von überall in der Stadt sichtbar ist.

Die Stadt erwacht mit Sonnenaufgang. Die Geräusche, von denen man geweckt wird, stammen aber von Affen, die sich über die Häuserdächer fortbewegen.

 

Platz 13

San Francisco – Cable Car

Die Cable Cars einfach als alte Straßenbahnen zu bezeichnet wird ihnen nicht annähernd gerecht. Anfangs wollte ich gar nicht mitfahren, es lohnt sich aber. Die fahrt kommt eher einer Achterbahn gleich, natürlich in sehr gemäßigtem Tempo und ohne Überschlag. Der Fahrer muss aber ganze körperliche Arbeit leisten. Bergauf klingt sich die Bahn in ein unterindisches Seil ein und lässt sich daran hochziehen. Der Fahrer sieht derweil aus, als müsse er sich persönlich an diesem Seil festhalten. Bergab wird die „Klammer“ gelöst und das Cable Car rollt, zumeist ein wenig unkontrolliert gebremst, den Berg herunter. Oft kommt das Cable Car dabei erst mitten auf der nächsten Kreuzung zum Stehen. Empfehlung: Unbedingt mitfahren und als Autofahrer niemals auf seine Vorfahrt pochen.

 

Platz 12

Türkei – Kappadokien

Eine der einmaligsten Landschaften findet man in Kappadokien in der zentralen Türkei. Meterhohe Asche-Gesteinsschichten wurden über Jahrtausende durch Wind und Wasser teilweise abgetragen, zurück bleibt eine surreale Landschaft aus Felsen und Schluchten. Diese Felsen wurden viele Jahrhunderte lang als Wohnraum vom Menschen genutzt. Einige Höhlen führen so weit in den Berg hinein, dass an Tageslicht nicht mehr zu denken ist. Ein unterirdisches Labyrinth aus Gängen und Kammern, das man an vielen Stellen ungeführt erkunden kann. Ein echtes Abenteuer.

 

Platz 11

Peru – Islas de Uros

Besucht man die peruanische Seite des Titikakasees, kommt man an den Islas de Uros nicht vorbei. Die Inseln bestehen aus mehreren zusammengebundenen Erd-Klötzen. Die Fläche dazwischen wird mit Schilf ausgelegt und permanent erneuert. Es gibt etwa 80 dieser schwimmenden Inseln, jede für sich ist ein eigenes Dorf. Definitiv eines der interessantesten Wohnraumkonzepte der Welt, wenn es auch heute hauptsächlich touristisch anmutet.

 

Die Plätze 10 bis 1 folgen demnächst.

 

MfG u.s.w.
Andy aka Yps

Fazit eines Weltreisenden

Nach 10 Tagen Deutschland komme ich langsam wieder im Alltag an. Ich fange wieder an mich zu ärgern, wenn die nächste U-Bahn erst in 4 Minuten kommt. Regen ist wieder etwas Nerviges geworden anstatt einfach nur ein Umstand zu sein, den ich nehme, wie er kommt – man kann es eh nicht ändern. Die deutsche Bürokratie hat mich ebenfalls wieder eingeholt und meldet sich jeden Tag mit einer kleinen Aufgabe für mich.

Beim ersten Durchsehen der Fotos wurde mir klar, wie wenig verschieden die Orte auf Fotos wirken. Die Fotos wirken alle irgendwie gemäßigt, die schönen Dinge sind nicht mehr atemberaubend, die hässlichen Dinge wirken eher, als müsste man mal wieder mit einem feuchten Lappen drüberwischen, dann geht das schon wieder. Mir fehlt das Gefühl dabei. Mir fehlt es Dinge zu „Mindshoten“, diese Momente, die zu ungreifbar sind, als dass man überhaupt versucht, sie in einem Foto festzuhalten.

Wie auch nach meiner letzten Reise habe ich direkt wieder den nächsten Trip geplant, so als lohne es sich nicht im Hier und Jetzt zu verweilen.

Ich habe noch ein wenig Probleme mich großen Menschengruppen hinzugeben. Parties sind mir momentan zu viel. Zu Hause zu sein ist mir zu wenig. Das ändert sich vielleicht wieder, wenn ich einen echten Tagesablauf habe. Aber ist das dann selbst gewählt oder antrainiert?

Auf der Reise habe ich für mich gelernt, dass ich Schwierigkeiten habe Menschen kennenzulernen – nein, das ist so nicht richtig – ich habe Schwierigkeiten Dinge und Erinnerungen zu teilen mit Menschen, die ich nicht als enge Freunde haben möchte. Ist mir jemand sympatisch teile ich gern. Ich habe nur lieber meine ganz private Erinnerung als meine Vorhaben an jemanden anzupassen, der nur einfach der einzige ist der da ist. Das setzt sich jetzt so ein wenig fort…

Ich konnte schon immer mit Geld gut umgehen, dennoch überrascht mich selbst ein wenig, wie punktgenau ich mein Budget ausgeschöpft habe. Mit viel weniger hätte ich aber auch nicht leben wollen. Ich möchte nicht alle 2 Wochen das Land wechseln und überall auf die wesentlichen Sehenswürdigkeiten verzichten, weil es mir zu teuer wäre. Allerdings, im Nachhinein, bin ich trotzdem froh, so häufig das Land gewechselt zu haben, weil so oft das nächste einfach noch einmal etwas einmaliger und erlebenswerter war als das letzte – was nicht heißt, dass ich ich so eine Reise noch einmal in dieser Form mache. Die nächste große Reise hat wohl eher den Fokus Lateinamerika für mehrere Monate. Diese Reise war so etwas wie „Die lange Nacht der Museen“, ich konnte einmal schauen was mir gefällt und wo ich noch einmal hinmöchte, und was sich eher nicht lohnt. Was mich überrascht? Wie wenig ich eigentlich von der Welt bisher gesehen habe.

weltkarte

Ich habe immer gedacht, man kehrt am ehesten zu dem Kontinent zurück, den man als erstes besucht hat. Allerdings hat mich Südamerika gelehrt, dass es auch noch andere aufregende Orte gibt.

Was ich gelernt habe? Ich habe gelernt, mit wenigen Dingen zu leben. Die Hälfte meiner Habseligkeiten liegt noch immer in Kisten verpackt im Keller. Ich habe keine Vorstellung, was sich darin befinden. Was immer es ist, ich habe es weder in den 6 Monaten der Reise, noch in den wenigen Tagen danach vermisst. Ich habe gelernt, dass Struktur und Ordnung überbewertet wird. Manchmal gibt es keine Ampeln, kein warmes Wasser, kein richtiges Bett und die Welt dreht sich trotzdem.

Was ich vermisse? Mir fehlt die Tatsache jeden Tag etwas Neues zu sehen – obwohl ich das mit etwas Mühe wohl auch in Berlin weiterführen könnte – mit offenen Augen durch die Welt gehen und mich an den kleinen Dingen des Lebens erfreuen – aber es ist eine Herausforderung.

Mir fehlen die offenen Menschen auf der Welt. Die Tatsache, dass man jeden wildfremden westlich aussehenden Menschen auf der Straße anlächelt, hallo sagt. In Berlin lebt irgendwie jeder in seiner eigenen kleinen Welt.

Mir fehlt die Welt….

MfG u.s.w.
Andy aka Yps

Bolivien – oder Peru die 2.

Wenn ein Land auf meiner Reise zu kurz kam, dann war es ganz sicher Bolivien.

Bin mit dem Nachtbus von Cusco nach Copacabana gefahren. Gegen 7 Uhr Umsteigen in einen Minibus, der bis zur Grenze fuhr. Hinter der Grenze gabs dann einen weiteren Minibus für die letzten Kilometer nach Copacabana. Hat aber alles reibungslos funktioniert.

Copacabana ist sehr touristisch. Der Strand ist zum Baden äußerst ungeeignet aber voll mit Bars und Restaurants. Darüber hinaus gibt es eigentlich nur eine interessante Straße und ein paar Ruinen in der Umgebung (zumeist auf Bergen), die aber alle äußerst zustört sind und wenig an ihren Ursprung erinnern lassen.
Berge sollte man bei einer Starthöhe von 4000 Metern ernst nehmen. Hatte vom Busbahnhof gut 200 Meter (Distanz) zu überwinden und musste auf halben Wege pausieren.

Nach Sonnenuntergang werden in Copacabana die Bürgersteige hochgeklappt. Viele Touristen verbringen eine Nacht auf der Isla del Sol, was aber nur eine weitere Insel ist.

Da mein Hauptgrund hierher zu fahren die Uros Inseln, die schwimmenden Inseln im Titicacasee waren, diese aber nur von Puno aus erreichbar sind, gings am Folgetag zurück nach Peru. Im Bus gabs einen Tour Guide, der gleich alle abgefangen hat, die auf den Inseln oder irgendwo hin weiterreisen wollten. Daher hatte ich 0 Eigenorganisation.

Die Islas de los Uros sind ziemlich einmalig, bei allem was ich schon gesehen hab. Jedes Tourunternehmen scheint seine „eigene“ Inselgruppe zu haben, so dass man, bis auf die Restaurant-Inseln, nur kleine Gruppen antrifft. Ob die Inseln noch heute wirklich bewohnt sind ist fraglich, dennoch interessant, auf welche Ideen Menschen bei der Wahl ihres Lebensraums kommen und wie man auch auf reinen Schilfinseln Ackerbau und Viehzucht betreiben kann.

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Puno ist ein Ort, durch den man von Bolivien kommend quasi durchgeschleust wird. Man kann ohne Probleme in Copacabana übernachten, die Uros Inseln mitnehmen und am selben Tag den Nachtbus nach Cusco nehmen. Es gibt auch so richtig keinen Grund in Puno zu bleiben. Von Peru ist das leider nicht so einfach.

Ich wollte eh nach Bolivien zurück. Das wird nach der Tour recht knapp, da der letzten Touristenbus gegen 14:30 Uhr fährt. So wurde ich vom Tour Organizer in den Localbus nach Yunguyo, dem letzten Ort auf Seiten Perus gesetzt. Der Bus sah auch so aus, als hätte er auf mich gewartet. War gegen 18:30 Uhr an der Grenze, so dass ich Peru tatsächlich noch am selben Tag verlassen konnte. Leider hatte das bolivianische Immigration Office schon geschlossen, so dass ich am Folgetag noch einmal zur Grenze musste, meinen Eingangsstempel holen (und zum peruanischen Immigration Office, um den Ausgangsstempel aktualisieren zu lassen).

La Paz ist auf den ersten Blick nicht sonderlich schön, entfaltet sich aber mit der Zeit. Die Stadt liegt mitten in einem Tal, umgeben von Bergen. Im Hintergrund sieht man schneebedeckte Berge. Erlebenswert sind die versteckten Dinge, wie der Hexenmarkt. Touristisch oder nicht, dieser Ort ist speziell. Von Kräuterchen, die einem vom Alkohol abbringen sollen bis zum getrockneten Lima-Fötus ist alles zu bekommen. Entwas speziell sind auch die Leute, die sich als Zebras verkleidet auf den Zebrastreifen stellen, um den Verkehr zu regulieren.

Ein wenig entfernt in Richtung Peru – nein, ich habe die Grenze an diesem Tag nicht nochmal überschritten – liegt der Ruinenkomplex von Tiahuanaco. Die Tempel sind verhältnismäßig gut erhalten für Bolivien, wenn auch kein ganz großes „Wow“.

tiahuanaco

Wem das zu langweilig ist, der kann die Death Road, die angeblich gefährlichste Straße der Welt, mit dem Mountainbike hinunterfahren. Je nach Preis und Veranstalter kann das zwischen recht kontrolliert bis ziemlich gefährlich sein. Vielleicht das nächste Mal, wenn ich im der Gegend bin.

Bolivien braucht eine Weile, bis man sich hier eingelebt hat, ist aber äußerst vielseitig und hat viele Sehenswürdigkeiten, die über die bekannten Tempel/Berge/Gewässer hinaus gehen, z.B. die Salzwüste bei Uyuni, wofür ich aber mindestens 3 weitere Tage benötigt hätte.

In Bolivien schlägt das Wetter weger der großen Höhe schnell um. Temperatur ist hier sehr relativ. Man kann sich hier bei 10 Grad einen Sonnenbrand holen und gleichzeitig erkälten. Es gibt aber auch tropische Teile, in denen man konstant über 25 Grad hat.

Bolivien hat vielleicht nicht die bekanntesten Sehenswürdigkeiten, ist aber deutlich mehr als einfach nur ein Durchgangsland zwischen Peru, Brasilien und co.

MfG u.s.w.
Andy aka Yps

Peru – Zwischen Wüste und Meer

Lima
Lima als Stadt gewinnt, wie viele andere Städte in Peru, keinen Schönheitspreis. Lima hat aber einen historischen Stadtkern, besonders sehenswert um den Plaza Mayor und der San Francisco Kirche herum.

plaza_mayor_lima

Unbedingte Must Do’s sind ein Besuch der Katakomben von San Francisco. Wer dann noch Zeit hat, sollte ein Ausflug nach Mariflores oder Barranco machen. Beide Stadtteile sind etwas wohlhabender als der Stadtkern und voller gemütlicher Bars und Restaurants. Außerdem gibt es Strände, auch wenn diese nicht unbedingt zu den schönsten der Pazifikküste zählen.

Sobald man Lima Stadt verlässt, sieht man viele Orte, die schwer unter Erdbebeneinfluss stehen. Einige ländliche Siedlungen sehen aus, als wären sie nach einem Erdbeben sich selbst überlassen worden.

Interessant ist aber dennoch der Wechsel der Natur. Während der Norden noch eher von Regenwald bedeckt ist, stehen Teile des Südens unter Wüsteneinfluss. An der Küste treffen Berge und Strand (Lima), oder eben Wüste und Strand (Paracas) aufeinander. Beeindruckend sind aber auch die Gegensätze abseits der Küste.

Huacachina
Die Oase Huacachina liegt mitten zwischen an die 100 Meter hohe Dünen. Huacachina ist eine Oase der Ruhe. Es gibt hier nicht viel zu tun, also kann man den ganzen Tag mit Buggy fahren, Sandboarden oder Dünen rauf- und runterklettern verbringen. Dazu gibts noch die Lagune zum Baden. Damit ist man auch eigentlich einen guten Tag ausgelastet. Am Nachmittag kommen die ganzen Tagestouren an, dann wird es ein wenig belebter. Nach Sonnenuntergang reisen diese aber in Kolonne wieder ab, so dass die Bars und Restaurants nicht übermäßig voll sind. Die meisten Reisenden verbringen nicht mehr als eine Nacht hier. Wer nach Lima etwas Ruhe braucht, kann aber noch eine 2. Nacht dranhängen.

huacachina

Es gibt in Huacachina nur einen Geldautomaten, der angeblich oft leer ist. Hatte aber keine Probleme – nachdem meine Kreditkarte wieder entsperrt war.

Nazca
Nazca hat weit mehr zu bieten, als nur die berühmten Nazca Linien. Man schafft aber dennoch die wesentlichen Sachen in 1-2 Tagen abzudecken.

Nazca war die erste Stadt in Peru, die nicht komplett nach Erdbeben aussieht. Die meisten Bilder, die man im Internet findet, sind aber nicht sehr vielversprechend. Die Zahl der Touristen, die in Nazca bleiben ist auch dementsprechend gering.

Things to do:
Ein Flug über die Nazca Linien. Der Flug kostet um die 75 Dollar + Airport Tax von 25 Soles. Einige der Linien sind recht schwer zu erkennen. Da die Linien ein 2000 Jahre altes Relikt sind und einmalig auf der Welt, gibt es hieran aber kein Vorbeikommen.

Acueductos de Cantalloc
Der Aquedukt ist ein altes unterirdisches Bewässerungs System, erbaut von den Nazca. Interessant zu sehen, wie man mit etwas Fantasie auch in der Wüste überleben kann.

Cemetery Chauchilla
Hierbei handelt es sich um einen uralten Friedhof. Die Körper wurden nach dem Tod mumifitiert und sind auch heute noch recht gut erhalten. Die vielen Knochen, die überall aus dem Boden ragen sind gespenstisch.

Cusco
Cusco ist eine Stadt, die man gesehen habe muss. In wenigen Orten in Peru sind traditionelle Kultur und Tourismus so eng verzahnt. Zudem ist die Stadt wohl die schönste in ganz Peru, vielleicht in ganz Südamerika.

cusco

Der Stadtkern von Cusco ist voll mit Kirchen und Museen, wiele Gebäude sehen aus, als wären sie noch aus der Kolonialzeit.

Besonders interessant ist das Inca Museum, da hier viel über die Geschichte der Inca, den Lebenraum der einzelnen Gruppen und deren Errungenschaften erklärt wird.

In der Umgebung von Cusco befinden sich eine Reihe Ruinen, da ich mich auf Machu Picchu konzentrieren wollte, habe ich mir aber nur Saksaywaman angeschaut, die dem Zentrum nähestgelegene.

Von Cusco sollte man eine der vielen Touren nach Machu Picchu nehmen. Von 1 bis 4 Nächte, von Zelt bis Hotel wird alles angeboten. Habe mich für den Jungle Trac entschieden, auch da der „originale“ Inca Trail schon ausgebucht war. War aber eine gute Entscheidung, zumal Extra Aktivitäten wie Rafting und Ziplining angeboten werden. Die Route ist definitiv nicht die schönste, die ich je gemacht hab. Es geht eher darum durchzuhalten und sich Machu Picchu zu verdienen. Höhepunkt ist wohl der einstündige Anstieg nach Machu Picchu selbst. Man kann die Strecke auch mit dem Bus fahren. Das hat mir aber der Stolz verboten.

Machu Picchu ist wow! Die Ruinenstadt der Inka gehört definitiv zu den Highlights meiner Reise.

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Neben den Ruinen kann man vor Ort auch noch mehrere Berge besteigen. Einige davon müssen vorab gebucht werden, da die tägliche Besucherzahl limitiert ist. Habe den „langweiligen“ kostenlosen Berg genommen, auch weil ich mich vorab nicht ausreichend informiert hab. Ist aber vollkommen in Ordnung. Zumal die Ruinenstadt selbst eh aufregender ist. Hatte zudem Glück, dass gegen Mittag die Touristenströhme durch einsetzenden Regen hinausgespült wurden und Machu Picchu am Nachmittag sehr leer war. Ganz frühes Aufstehen lohnt sich nur bedingt, da vom Sonnenaufgang in der Regel nicht viel zu sehen ist.

 

Die Regenzeit sollte man in Peru ernst nehmen. Erdrutsche können Zeitpläne durcheinander bringen. Bin selbst einen Tag auf unbestimmte Zeit bei einer der heißen Quellen gestrandet – nicht der schlimmste Ort zum Verweilen. Die Räumkomandos sind aber überraschend schnell.

Kulinarisch ist das Land gewöhnungsbedürftig. Viele Gerichte gibt es mit Pommes + Reis und viel Koriander. Ceviche und Mollejas (Kalbsmagen) sind gar nicht mein Ding. Es gibt aber dennoch ausreichend viele gute Sachen.

Peru war schon vor der Reise einer meiner vermeintlichen Höhepunkte. Das Land hat sich aber selbst übertroffen. Peru ist sehr sicher und kulturell interessant, die Menschen sind hilfsbereit und offen. Busreisen gibt es zwischen sehr billig und sehr komfortabel. Peru ist eines der abwechslungsreichsten Länder, das ich je gesehen hab. Ein absolutes Must Visit!

MfG u.s.w.
Andy aka Yps

El Salvadaor – kleines Land ganz groß

Bevor ich nach El Salvador aufgebrochen bin, habe ich viele Dinge gehört, von der großen Gefahr ausgeraubt zu werden und dass man hier so gut surfen kann. Was mir nie einer gesagt hat ist aber, dass San Salvador eher an eine südeuropäische Stadt erinnert, als an ein Dritte Welt Land. Natürlich hatte ich erwartet auch spanische Einflüsse zu sehen, die Stadt wirkt aber nicht arm. Es gibt Gegenden mit großen und prunkvollen neuen Häuser, amerikanisch wirkenden Shopping Malls, und die Autos auf den Straßen sind, bis auf die Busse, kaum älter als 20 Jahre.

Die richtig armen Viertel sind recht versteckt, man entwickelt nicht direkt ein Auge dafür, mit etwas Aufmerksamkeit sind sie aber immer mal wieder und mittendrin zu finden.

In El Salvador erhält die Gemütlichkeit Einzug, frühstücken bis zum Mittag oder irgendwo Kaffee trinken und den Ausblick genießen, gehören zum Tag einfach dazu.

Es gibt ein paar interessante kulinarische Spezialitäten, oft fritiert, oft süß, aber vollkommen anders. Wie z.B. eine Kochbanane mit einer Art Grieß oder etwa Fisch gegart durch Zugabe von Limettensaft (Ceviche – gibt es überall in Lateinamerika). Probieren sollte man auch Popusa in seinen unterschiedlichsten Varianten. Wer gern experimentiert kann auch Kaffee aus geröstetem Mais probieren.

Das Land ist, was Sehenswürdigkeiten betrifft, sehr abwechslungsreich. So ist La Libertad sehr auf Backpacker ausgerichtet. Es gibt hübsche Restaurants und fangfrischen Fisch. In Santa Tecla findet man jede Menge Clubs und Bars, in denen man die Abende verbringen kann, bei Livemusik oder Karaoke.

Die Ruta de las Flores hat entgegen allen Erwartungen wenig mit Blumen zu tun. Dafür gibt es ein paar hübsche kleine Städtchen, mit kleinen bunten Häusern und Läden die von der Hängematte bis zum handgemachten Staubfänger alles anbieten.

Ein unbedingtes Muss ist eine Tour zu einem der an die 100 Vulkane im Land. Santana bietet neben einem tollen Ausblick auch noch einen atemberaubenden Krater.

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Es folgt ein wenig Kultur. Neben den Ruinen von Joya de Ceren, der einzigen erhaltenen Maya-Siedlung und Weltlulturerbe ist San Andrés ein gut erhaltener und wenig erforschter Tempelkomplex.

San_Andres

Wen das noch nicht reicht, der sollte sich auf einen der Schamanen einlassen. Man spürt förmlich die Energie, die von ihnen ausgeht und vielleicht kann man das ein oder andere über sich selbst erfahren. Die guten haben es nicht auf Geld abgesehen, also nicht suchen, wenn man soweit ist, wird man schon gefunden.

El Salvadaor bietet zudem mit die schönsten und einsamsten Strände der Welt. Eine für Backpacker geeignete Unterkunft ist La Tortuga Verde in der Nähe von El Cuco. Tom, der Besitzer, wirkt zeitweise etwas überheblich, er kennt aber jeden in der Gegend und bekommt für alles die besten Preise. Außerdem kann man Babyschildgröten ins Meer helfen.

Wen es hier noch nicht paradisisch genug ist, der sollte eine Nacht auf der Insel Meanguera del Golfo verbringen.

Meanguera

Hier kann man in Hängematten unterm Sternenhimmel schlafen. Bei Nacht ist es so dunken, dass man im Wasser kleine leuchtende Lebenwesen sehen kann. Das Erlebnis, im Wasser zu stehen und sich die Füße vom mit leuchtenden Punkten übersehten Wasser umspühlen zu lassen, ist einmalig.

El Salvadaor ist absolut sehenswert und sehr viel besser als sein Ruf, man sollte wachsam sein und sich informieren, wo man sich aufhalten kann und wo nicht – besser vor Ort und nicht mittels Reisewarnungen des Auswärtigen Amtes. Man muss aber keinesfalls in ständiger Angst leben. Spanisch ist auf jeden Fall empfehlenswert. Zum Shoppen ist das Land zu teuer, Essen und Trinken gibt es aber in jeder Preisklasse, genau wie Unterkünfte.

Dieses kleine Land hat sich ganz heimlich zur Nummer 1 meiner Reise gemausert, vor allem weil die vielen Erlebnisse so unerwartet waren und weil das Land touristisch noch nicht so sehr überlaufen ist. Die Einheimischen gehören zu den glücklichsten auf der Welt, auch die armen, sie sind höflich und offen und freuen sich, dass man ihrem Land eine Chance gibt.

MfG u.s.w.
Andy aka Yps

USA – zwischen Himmel in Hölle

USA ist natürlich übertrieben. Aber San Francisco und Las Vegas und noch ein wenig drum herum wäre einfach zu lang als Titel gewesen.

 

San Francisco

San Francisco war am ersten Tag eine ziemliche Umstellung. Nach dem blumigen Seifenblasenleben Australiens und Neuseelands war es wie das Ankommen in der Realität. Plop. Zum ersten Mal seit 2 Monaten hab ich wieder echte soziale Probleme gesehen.

Ich war äußerst überrascht, wie viele alte Gebäude und Ruinen es in und um der Stadt herum gibt. Offenbar ist eine fast 240 jährige Stadtgeschichte gar nicht zu unterschätzen. Auch haben die vielen Erdbeben und der Wind vom Meer einige Verfall-Prozesse beschleunigt.

Ein Muss ist eine Fahrt mit dem traditionellen Cable Car. Hat ein wenig etwas von einer Achterbahn. Bergauf arbeitet der Fahrer so stark, als müsse er die Tram selbst hochtragen, bergab ist trotz angezogener Bremse eine ziemliche Schlitterpartie. Nicht nur einmal sind wir erst mitten auf der Kreuzung zum Halten gekommen.

Was mir sehr gefallen hat ist diese to-go Atmosphäre. Ich finds einfach gemütlich prompt bedient zu werden und mit meinem Karamell Latte Macchiato durch die Menschenmassen zu schlendern. Das ist meine Form der Entspannung.

Man hat von San Francisco viele Ausflugsmöglichkeiten. Da wäre zum Beispiel Alcatraz, das alte Hochsicherheitsgefängnis auf einer kleinen Insel vor der Stadt, das ich jedem nur empfehlen kann, wenn auch ein Besuch am Wochenende vermieden werden sollte.

Nicht ganz so empfehlenswert war meine Tour nach Monterey, was allerdings auch daran lag, dass wir nach 2 Stunden Monterey weiter nach Carmel gefahren sind, wo es nichts gab außer hochpreisiger Designerläden. Das ist nicht meine Vorstellung eines gelungenen Tagesausflugs.

Berkeley war noch einmal recht interessant, wenn auch ein ordentlicher Kontrast. Es gibt das blühende junge Leben auf dem Uni Gelände und nur wenige Minuten Fußweg entfernt verwaiste Läden und Armut. So wird den Elite-Studenten jeden Tag präsentiert, wie sie garantiert nicht enden wollen.

Am sehenswertesten fand ich aber die Piers und die Golden Gate Bridge in San Francisco. Habe hier mindestens die Hälfte meiner Abende verbracht.

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Las Vegas

Las Vegas ist, bei allem was ich in der Zwischenzeit gesehen hab, einmalig.  Es gibt so viele Eindrücke, man traut sich gar nicht zu blinzeln, weil man Angst hat, etwas zu verpassen.

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Jedes Casino ist wieder ein neuer, ganz eigener Cocktail an Eindrücken. Zudem gibt es ständig irgendwelche Feuer-, Wasser oder Lichtshows, die zwar nicht lang dauern, die aber dafür sorgen, dass man ständig in Bewegung bleibt – wer möchte kann aber auch gern 24 Stunden am selben Pokertisch verbringen, ohne dass man irgendein Gefühl hat, wieviel Zeit vergangen ist. Hab mich selbst recht erfolgreich beim Roulette versucht – am Ende aber auch wieder relativ viel verzockt. Bin definitiv suchtgefährdet.

Neben dem Strip gibt es übrigens auch noch Downtown, die eigentliche City und der Ort, an dem die ältesten Casinos stehen. Aus irgendeinem Grund gibt es hier auch die ältesten Gäste. Wenn man länger in der Stadt ist, lohnt es sich trotzdem einmal in die Fremont Street zu fahren. Es gibt hier viele Bühnen, auf denen Livemusik gespielt wird und einen Container Park mit kleinen Boutiquen und Restaurants.

In Las Vegas sitzt das Geld locker. Es gibt so viel zu tun und man wird auch sehr verleitet, das ein oder andere zu machen. War gleich am 1. Abend bei KA einer Show vom Cirque du Soleil. Allein das Bühnenbild ist schon sehr beeindruckend. Dazu kommt, dass die Bühne eigentlich aus zwei einzelnen frei beweglichen Teilen besteht, so dass man als Zuschauer irgendwann nicht mehr sagen kann, wo oben und wo unten ist. Sehr sehenswert!

In Vegas ist man gefangen in einer Traumwelt. Aber ganz sicher wacht man irgendwann auf, entweder, weil man nach Hause muss, oder weil das Konto leer ist.

War dann noch im Valley of Fire – als alternative zu allen anderen, die zum Grand Canyon fahren. Das Valley of Fire ist eine rote Sandstein-Wüste, gar nicht weit vor den Toren der Stadt. Es gibt ein paar schöne Spots und die Tour war sehr privat.

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Sehenswert, aber für den Preis fehlte mir das ganz große „Wow“. Vielleicht nächstes Mal doch lieber Grand Canyon.

 

In den USA reisen hauptsächlich einheimische, europäische Touristen sind gar nicht so sehr verbreitet. Das Reisealter ist auch eher fortgeschritten. Wahrscheinlich liegt das auch daran, dass die ganzen Au Pairs im Haus der Gastfamilien unterkommen und daher nicht im Hostel oder Hotel zu finden sind. Außerdem liegt das alkoholfähige Alter hier bei 21, es geht also kaum ein 18-20 jähriger Deutscher, Engländer oder Schwede in die Vereinigten Staaten, um hier wieder keinen Alkohol trinken zu dürfen.

Die USA waren nach Australien mein teuerster Stopp, mag aber auch an der Erlebnis-Sucht liegen, die ich in der Zwischenzeit entwickelt hab.

Die Frage, die weiterhin offen bleibt: Warum dampft es aus den Gullies wenn es draußen kalt ist nur in Amerika und nicht in Deutschland?

MfG u.s.w.
Andy aka Yps

Neuseeland – natürlich

Neuseeland ist, was die Natur betrifft einmalig und sehenswert. Hier Zeit in den größeren Städten zu verbringen, grenzt an Verschwendung – allerdings sind größere Städte eh selten.

 

Auckland
Auckland ist nicht sonderlich schön. Eine alte Hafenstadt, die bessere Tage hatte, die alte Hafenanlage aber mit etwas Kunst versucht aufzuwerten. Sehenswert sind da eher Mt. Eden, ein erloschener Vulkan mit tollem Blick auf die Stadt, oder Rangitoto, einer Vulkaninsel vor Auckland, die sich sehr zum Trekken eignet.

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Whitianga
Whitianga ist eine Stadt wie viele andere. Hauptanziehungspunkt sind hier der Hot Water Beach und Cathedral Cove.

Der Hot Water Beach ist zur Ebbe ordentlich gefüllt mit mehr oder weniger erfolgreichen Personen, die versuchen, ein wenig Wasser von den heißen Quellen abzubekommen. In jedem Falle ein kommunikativer Ort. Interessant wirds, wenn die ersten gehen und die Jagd nach dem besseren Loch beginnt.

Cathedral Cove ist eine recht sehenswerte Gesteinformation direkt an der Küste. Es lohnt sich aber auch ein wenig an den nahezu einsamen Stränden zu verweilen. Das Wasser ist super klar und soll zum Schnorcheln geeignet sein. Achtung: Das Wasser in Neuseeland ist im Allgemeinen sehr kalt. Bei meiner Abfahrt sind direkt 2 Reisebusse angekommen, man kann also auch Pech haben mit dem Menschenaufkommen.

 

Paihia
Ich würde ja sagen, Paihia war die größte Fehlplanung meiner Neuseeland-Reise. Zum einen lag der nördlichste Punkt zeitlich mitten drin in meiner Reise, so dass ich immer wieder lange Zeit im Bus sitzen musste, obwohl die Nordinsel gar nicht so groß ist. Zum anderen weil der Rock the Boat Cruise wegen 48 Stunden anhaltenden Regens ins Wasser gefallen ist.

Hatte aber gleich am ersten Tag einen Ausflug nach Waitangi, dem Ort, an dem Neuseeland offiziell gegründet wurde. Hier bekommt man einen tollen Einblick in die Geschichte und die Kultur des Landes, inklusive der Maori. Somit hat sich der Aufenthalt hier immehin kulturell gelohnt.

 

Rotorua
Blubbernder Schlamm und kochende Seen in allen Formen und Farben. Jeden Tag gibt es ein neues Schlammloch zu erkunden, und irgendwie fühlt sich das richtig abenteuerlich an. Geruchlich aber gewöhnungsbedürftig.

Definitiv einer der sehenswertesten und einzigartigsten Orte der ganzen Reise ist das Thermal Wonderland von Wai-O-Tapu. Hier gibt es einige der farbenfrohesten Seen der Gegend.

wai-o-tapu

Absolut einmalig war zudem Hobbiton, die Kulisse für Der Hobbit und Der Herr der Ringe. Fands toll vor den kleinen Hütten zu sitzen. Leider etwas teuer, aber unvergleichlich.

 

Taupo
Die Stadt ist nur eine gute Stunde entfernt von Rotorua, ist also thermisch genauso aktiv. Zudem gibts tolle Ausblickpunkte und Wasserfälle in Radtour-Entfernung. Die Sehenswürdigkeiten sind zudem über mehrere Rad-Routen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden erreichbar – die haben es teilweise in sich.

Das Highlight ist aber das Tongariro Crossing. Ein 20 km Trekk, der durch die Szenerie von Mordor führt, vorbei am Schicksalsberg.

tongariro-crossing

Was klingt, als wäre es nur für eingefleischte Herr-der-Ringe-Fans, ist eine der beeindruckendsten Wanderrouten, die ich je gesehen hab. Besonders gespenstisch ist es, wenn man durch die Vulkanlandschaft wandert und innerhalb von wenigen Minuten dichte Wolken aufziehen – von den Menschen direkt vor einem nur noch Umrisse erkennbar sind – und genauso schnell wieder verschwinden.

 

Wellington
Für Wellington hatte ich leider nur noch einen vollen Tag, aber aufs Tongariro Crossing konnte ich einfach nicht verzichten. Die Stadt entfaltet sich aber schnell, ist optisch interessant und hat eigentlich alles, was man sich von einer Stadt nur Wünschen kann, ist kulturell und geschichtlich interessant und nach einer Fahrt mit dem Cable Car hat man einen wunderbaren Ausblick.

wellington

Wellington ist angeblich die lebenswerteste kleine Hauptstadt. Ob ich soweit gehen würde, weiß ich nach nur einem Tag nicht, aber es ist schon ganz schön.

 

Neuseeland ist eines der Länder, in dem es sich tatsächlich lohnt auch weitere Strecken mit Auto oder Bus zurück zu legen, zumal Reisen im Land auch dank Nakedbus und Intercity sehr günstig ist. Die Landschaft ist absolut sehenswert (und ich war nur auf der Nordinsel) und ändert sich ständig. An einigen Stellen sieht es aus wie in den Alpen, an anderen Stellen wie in einem surrealen Wunderland. Selbst das Gras ist hier grüner, das Wasser blauer als anderswo.

Besonders beeindruckt hat mich, wie sehr britische und Maori Kultur harmonieren und mit sehr viel Stolz zusammen leben. Anders als in anderen ehemaligen Kolonien beginnt hier Geschichte nicht mit dem Eintreffen der Europäer, sondern mit dem Eintreffen der Maori.

In Neuseeland ist man ständig auf dem Weg. Obwohl ich in 6 Orten an nur 18 Tagen war, hatte ich das Gefühl vielerorts der Alteingesessene zu sein. Wurde in Whitianga vom Busfahrer sogar schon mit Namen angesprochen.

Was mir ein wenig gefehlt hat, war etwas kulinarisch Bemerkenswertes. Es gibt ein paar überraschende Kompositionen, die aber recht europäisch wirken. Dafür habe ich teilweise hervorragend Thai und indisch gegessen. Und: Das Lamm-Fleisch ist der Wahnsinn.

Neuseeland ist eines der Länder, die ich gern irgendwann noch einmal besuchen würde. Definiv eines meiner Höhepunkte und (mindestens) auf einer Stufe mit Indonesien, wenn auch ganz anders.

Budget war wieder perfekt im Plan (ca. 500 Euro pro Woche, sogar etwas weniger) und deutlich unter dem, was ich in Australien ausgegeben habe.

MfG u.s.w.
Andy aka Yps

Australien – zu viel Land für nur einen Monat

Australien in einen einzigen Beitrag zu packen, ist, als würde man Mitteleuropa zusammen fassen wollen. Ich tue es trotzdem!

Hatte am 1. Tag gleich noch gut 10 Stunden Aufenthalt in Sydney. Ein Traum. Der erste Anblick der Harbour Bridge ist unvergesslich. Hatte auch noch ein wenig Zeit „the Rocks“ zu erkunden und mich nach einem guten Platz für Silvester umzuschauen. Abends gabs dann noch einen 5 Stunden Flug nach Perth. Was für ein Horror, nachdem ich am Morgen erst aus Bangkok angekommen bin.
Bei der Einreise kam auch erstmal noch der Seuchenschutz an Bord um einen Passagier zu untersuchen, der sich nicht gut fühlte. Hatte am Vormittag auch etwas zu kämpfen. Aber eine Ansage im Flugzeug ala „Keine Sorge, offenbar war nur das Ei, das 50% von Ihnen zum Frühstück hatten verdorben“ wäre wohl auch zu viel gewesen….

Perth
Perth ist hübsch. Unspektakulär aber hübsch. Es gibt genug zu tun, um auch länger zu bleiben. Nur machen die Einheimischen nichts davon. Wann immer ich berichtet hab, wo ich war, hieß es: Da war ich noch nicht. Auch die Ladenöffnugszeiten sind nach Asien äußerst gewöhnungsbedürftig.
Dennoch für mich in Westaustralien noch das Highlight.

Margerete River
Der Tag der Ankunft war super langweilig. Der Strand ist viel zu weit weg und Geschäfte haben ab 5 Uhr nachmittags geschlossen.
Die Natur ist aber überwältigend, wie ich am nächsten Tag erfahren durfte.
Australier sind mir trotzdem zu relaxt. Habe am Tag vor meiner Abfahrt angesagt, dass ich um 8 auschecken muss um den Bus zu bekommen. Antwort war: No Pronlem. Um 8:20 Uhr war immer noch niemand an der Rezeption. Frühes Auschecken hat bisher überall geklappt. Und in Australien bekommen sie es nicht hin?!

Esperance
Aus irgendeinem Grund brauchen die Orte hier Zeit. Bin angekommen und hätte sofort wieder abfahren können. Nach 2 Tagen bin ich aber so weit zu sagen, dass es ohne weiteres auch mehr hätten sein können.

West Australien ist zum Herumreisen im Allgemeinen äußerst ungeeignet. Die Busverbindungen sind schlecht. Wenn man Glück hat, fährt ein Bus am Tag. Alles ist aber drauf ausgerichtet nach Perth zu kommen. Züge gibt es fast gar nicht.

Melbourne
Melbourne war ein echter Lichtblick. Die Stadt ist schön und aufregend. Eine Mischung aus 200 Jahre alten Gebäuden und modernen Wolkenkratzern, dazu Streetart wie in Berlin und den Strand. Der perfekte Ort für Weihnachten. Zumal ich am 24. auch noch eine Tour entlang der Great Ocean Road gemacht hab. Unvergesslich! Und für mich die schönste Küste Australiens. Die Tour war leider ein wenig gehetzt, aber haben super viel gesehen. Es gibt dort noch sehr viel mehr als die 12 Apostel, wenn es auch eines der Highlights war.

great-ocean-roade

Melbourne am 25.12. ist fast wie leer gefegt. Eine Stadt mit jeder Menge 24/7 Shops ist kollektiv geschlossen. Dafür ist der Strand überlaufen. Mit Menschen, mit ihren Grills, ihren Campingstühlen und teilweise mit ihren Weihnachtsbäumen. Echt schräg. Hab aber mit dem Wetter auch echt Glück gehabt. Am 23. gabs noch Regen und 18 Grad.

Sydney
Zurück nach Sydney. Sydney ist noch einmal ganz anders als Melbourne. Täte mich schwer zwischen eine der beiden Städte wählen zu müssen. Das spricht im Zweifelsfall für beide Städte. In Sydney ist immer etwas zu tun. Trotzdem war ich hier was meine Tagesplanung betraf sehr entspannt. In einer Woche schafft man einfach so viel, auch wenn man mal ausschläft. Musste meinen Tagesrhythmus eh etwas verschieben, damit ich Silvester nicht um 23 Uhr ins Bett gehe.

In Sydney kann man richtig viel Geld ausgeben, weil einfach so super viel angeboten wird. Andererseits kann mann so viel auch kostenlos machen.

Sydney hat sich für mich als sehr kommunikativ erwiesen, aber wahrscheinch lernt man bei einer Woche Aufenthalt einfach zwangsweise den ein oder anderen kennen.

Negativer Höhepunkt der Reise: Wurde im Hostel gesiezt!

Silvester: Alle warten nur darauf, dass der Nachmittag kommt um irgendwo hinzugehen, wo man wieder wartet. Hab gegen 3 Uhr unter der Brücke gesessen. Einige der Leute, die vor mir da waren, haben dort übernachtet. Ab 5 setzte dann der Regen ein. Zum Glück nur ein kleiner Schauer. Das hätte sonst auch ziemlich in die Hose gehen können. Ab 6 gabs dann Programm und um 9 ein kleines „Familienfeuerwerk“. Das Feuerwerk um Mitternacht war aber unschlagbar. Ich weiß nicht, ob ich schon einmal so ein Feuerwerk gesehen hab!

 sydney-silvester

 Nach Silvester war die Luft etwas raus, kam aber im Cairns direkt wieder.

Cairns ist ganz anders, als alles zuvor. Sehr tropisch. Ja, es gibt eine Regenzeit in Australien. Nur setzt die aus, wenn ich da bin. Der Regenwald war hier sehr viel gemäßigter und kontrollierter als z.B. in Indonesien, daher war das nicht so richtig aufregend. Die Natur hat aber viel schönes zu bieten.

Richtig aufregend war dafür das Great Barrier Reef. Ich bin ja nicht so der Wassertyp, aber das hat sogar mich gefangen. War anfangs noch etwas nervös, da meine bisherige Schnorchelerfahrung doch sehr gering war. Hab zudem den 1. Hai schon gesehen, bevor ich selbst ins Wasser gegangen bin. Sobald ich ins Wasser eingetaucht bin, war die Nervosität aber wie verflogen. Hab sogar das tolle Buffet beinahe ignoriert, weil ich nicht aus dem Wasser kommen wollte. Eine unglaubliche Erfahrung!

 great-barrier-reef

 

Gold Coast
Surfers Paradies war für mich ein guter Ort um die letzten Wochen etwas zu verarbeiten und mich auf Neuseeland einzustellen. Wahrscheinlich war hier nicht mehr zu tun als zuvor in Western Australier. Aber hier war die richtige Zeit zum Entspannen, daher fand ich es hier schon ganz schön.

surfers-paradies

Es gibt hier einen recht abgefahrenen Nachtmarkt und den größten Pubcrawl, den ich je gesehen hab, zudem jede Menge Freizeitparks, von denen ich aber keinen besucht hab.

Ziemlich erlebenswert ist das 7D Kino. Ein Bisschen wie ein Flugsimulator mit 3D Leinwand und zusätzlichen Effekten, wie Wind und Sprühwasser. Die Filme gehen nur knapp 10 Minuten, es lohnt sich aber reinzugehen.

Abschließendes:
Australien ist schon ganz schön, vor allem landschaftlich. Die Kultur ist aber kaum interessant, wenn man nicht gerade in eine Region mit großem Aboridginee Anteil reist. Kulinarisch ist das Land eher mit England vergleichbar. Von der Architektur, ganz nett. Es gibt zwar kaum Gebäude, die mehr als 150 Jahre alt sind. An einigen Stellen treten die alten Häuser aber sehr geballt auf, was ein sehr schönes Bild ergibt.

Habe wahrscheinlich in Australien weniger Englisch gesprochen als in Asien. Außerdem nervte mich ein wenig die Lazy Bone Atmosphäre. Habe in Cairns 10 Minuten auf meinen Kaffee gewartet, obwohl nur 2 Leute vor mir bestellt hatten und an der Kasse wurde ich zur Begrüßung regelmäßig angegähnt.

Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich Australien auch so schön finde, wie viele andere. Ganz sicher war es aber eines der aufregendsten Länder… ach ja und definitiv das teuerste!

MfG u.s.w.
Andy aka Yps

Indonesien – eine Reise wert

Indonesien war für mich vor der Reise so eine Art Geheimfavorit. Und die hohen Erwartungen wurden noch übertroffen.

Jakarta hat an sich recht wenig Jakarta sehenswertes, zudem ist das Klima super heiß und das bei dem Smog. Die Stadt ist aber in gewisser Weise lustig. Das Hostel war voller Leute, die 3-4 Tage geplant hatten, die alle nicht fassen können, dass die Stadt so wenig zu bieten hat und den ganzen Tag im Hostel sitzen.

Ich hatte vorher schon allerhand negatives gehört, Jakarta ist aber nicht so schlimm wie sein Ruf. Nur eben auch nicht wesentlich besser. Jakarta ist ein Bisschen wie Bangkok an den unschönen Stellen. Nur überall. Das alte holländische Viertel kann man sich aber immerhin mal anschauen. Interessant zu sehen, wie die Gebäude mit der besten Struktur über die Jahrzehnte von Pflanzen besiedelt wurden.

Für 25 Euro gings nach Bali. Air Lion. Sich die Zwischenfälle einer Airline durchzulesen ist übrigens wie sich die Nebenwirkungen bei Medikamenten durchzulesen. Einfach nicht machen….

Bali war ein Traum. Die Strände, die Tempel (in faszinierender Lage, teilweise auf kleinen Inseln oder an steilen Klippen erbaut), einfach nur unglaublich sehenswert, tolles Klima, ein tolles Lebensgefühl.

bali-strand

Hab mir sogar ein Moped geliehen, ist einfach die beste Art auf der kleinen Insel rumzukommen. Und den Verkehr habe ich offenbar auch überlebt.

Nach Bali gings nach Yogyakarta. Die Stadt ist wie Jakarta an sich nicht unbedingt sehenswert. Hier sind aber der größte Hindu Tempel der Welt und der größte Buddha Tempel Indonesiens angesiedelt. Und die haben es echt in sich. Nach Angkor Wat hat man ja schon einiges gesehen, aber diese Tempel brauchen sich vor nichts verstecken.

bodobudur-tempel

Manchmal wüsste ich gern, wie es sich angefühlt hat, als 1. dort gewesen zu sein.

Sumatra hatte ich extra nach hinten verlegt, weil ich erst alles machen wollte, was ich unbedingt machen wollte. Bin hier nach Bukit Lawang gefahren – der Ort, der mir explizit als die schlechtere Wahl genannt wurde. Davon kann aber keine Rede sein. Hab gute 4 Stunden gebraucht mit dem Auto von einem Flughafen, der für die Anzahl der Fluggäste deutlich zu groß ist. Habe die Halbzeit meiner Reise in einem Zelt im Dschungel verbracht – was schon etwas unheimlich war in der Nacht. Die Tage werde ich aber ganz sicher nie vergessen. Das Tracking war super anspruchsvoll und herausfordernd. Ich kam mir teilweise ein wenig wie Tarzan vor, als wir uns von Liane zu Liane schwangen. Habe Affen gesehen. Und Spinnen in einer nicht ganz angenehmen Größenordnung. Den Tag danach gabs auch noch Schlangen, Skorpione und Elefanten. Das Wildlife auf Sumatra hat es echt in sich. Hier erlebt man noch echte Abenteuer.

elefant-sumatra

 

Wenn mich heute jemand fragt, was ich am schönsten fand, würde ich sagen Indonesien.

Achja, ausgegeben habe ich in 2 Wochen ca 670 Euro. Und das, bei nicht gerade sparsamer Lebensweise.

MfG u.s.w.
Andy aka Yps

Südostasien – Coming Home

Südostasien fass ich einmal zusammen, da ich hier im Einzelnen auch nirgendwo länger als eine Woche war.

Wieder in Bangkok zu landen ließ nach den ganzen aufregenden neuen Ländern zuletzt ein Gefühl von nach Hause kommen aufkommen. Daher war ich auch ein wenig wehmütig, dass es direkt noch Luala Lumpur weiterging.

 

Kuala Lumpur
Hier kam ich relativ spät nachts an und der erste Schock war: Hier gibt es aber viele Inder (keine Ahnung, aber Indien hat mich irgendwie geprägt). Bin daher auch nicht in ein Taxi gestiegen, sondern hab mich mit den Öffentlichen zum Gasthaus durchgeschlagen. Konnte immerhin noch etwas Essen und ein Bierchen trinken, da Kuala Lumpur die reinste Partystadt ist. Nur der Alkohol ist zu teuer. Das Publikum ist aber schon eine Umstellung zu Korea und Japan. Kuala Lumpur selbst hat aber wenig asiatisches. Die Stadt besteht zu großen Teilen aus modernen Wolkenkratzern. Nur das Streetfoot lässt erahnen, wo man is(s)t. Bin am 2. Tag dann auch noch ein wenig raus gefahren, um noch etwas vom echten Malaysia zu sehen. Nur mit einer Stirnlampe bewaffnet in einer Höhle rumzuwandern hat was. Hätte hier aber gern noch mehr gesehen.

 

Laos
Laos war gleich das komplette Gegenteil. Alles ist irgendwie klein und niedlich. Es gibt viele Gebäude im Kolonialzeit-Stil und es gibt viel Natur. In Vientiane hab ich gerade wieder ein religiöses Fest erwischt, so dass die Stadt an einigen Stellen äußerst überlaufen war. Allerdings auch sehr konzentriert an den Tempeln. Die eigentliche Stadt blieg im wesentlichen ruhig.

 vientiane

Da der Weg von Laos nach Vietnam zu beschwerlich gewesen wäre, bin ich dann noch für ein paar Tage nach Vang Vieng gefahren. Hatte auf der Fahrt mit dem Bus aber einen Reifenschaden, so dass ich 5 statt 3 Stunden gebraucht habe. Der nächste Knüller: Nach nur 3 Stunden wurde ich aufgefordert das Hotel zu verlassen. War auch eh zu billig für das was man geboten bekommen hat. Irgendwo musste ja der Haken sein. Bin dann im billigsten und nächsten Hostel gelandet, das ich finden konnte. 2 Euro die Nacht hat schon etwas.

In Vang Vieng hält sich auch Aufregung nicht lange, da alles so nett und friedlich ist mit den Bergen, den Reisfeldern, dem Fluss…. Hab noch eine Tour mit Kayaken und Tubing gemacht. Muss aber sagen für Tubing war es etwas frisch die Tage. So richtig viel Sonne habe ich zuletzt nicht abbekommen. Niedlich waren auch die vielen kleinen Bars, die von morgens bis abends irgendwelche Serien gezeigt haben (Friends, Family Guy…)

Auf dem Weg nach Vietnam war ich dann mal mutig und hab mich dazu verleiten lassen meine Reiseplanung recht knapp zu organisieren. Hat aber alles geklappt.

 

Vietnam
Auf Grund der Erfahrungen im letzten Jahr hab ich lange mit mir gerunden, ob ich wirklich mehr als Hanoi in Vietnam sehen sollte. Der Flughafen in Hanoi, bzw. der Weg in die Stadt bestätigte das auch erst einmal, überall wurde gebaut und es gibt keine Möglichkeit mit öffentlichen vom Flughafen zum Hauptbahnhof zu kommen. Und im Übrigen halten hier Busse auch nicht, nur weil man am Straßenrand die Hand hebt, aber da komm ich drüber hinweg 😛

Der Nachtzug nach Sa Pa war recht konfortabel, wenn auch mit deutlicher Verspätung. Auf dem Weg zum Hotel in Sa Pa wollte dann ein Fahrgast im Taxi die Fahrt nicht bezahlen, gab dann noch mal ordentlich Ärger mit der Polizei. Aber nur für den Fahrer. Touristen können auch manchmal arschig sein.

Hatte auch keine Heizung im Hostel. Bei 6 Grad Nachttemperatur, überlegt man sich dann 3 Mal, ob man morgens duschen möchte oder nicht.

Sa Pa und die vielen Dörfer drum herum, sind super sehenswert. Sa Pa ist der 2. Ort an dem ich war, von dem man Bilder sieht, denkt, das ist toll, das muss ich sehen, und dann ist es noch viel besser.

sapa

Kein Foto der Welt kann die Unendlichkeit der Reisterassen einfangen. Unglaublich sehenswert, wenn auch ruhig, da die meisten nur in Sa Pa ankommen und direkt für mehrere Tage in den Bergen verschwinden. Viele Touren durch die Reisfelder haben aber ein und die selbe Route. Wer die Chance hat, sollte daher unbedingt nach Cat Cat. Hierher gibt es keine organisierten Touren und man kann ohne Probleme von Sa Pa hin laufen. Sehr zu empfehlen.

Hanoi hat mein schiefes Bild von Vietnam aus dem letzten Jahr wieder gerade gerückt. Die Stadt war eine positive Überraschung für mich, super hübsch, mit kleinen französischen Vierteln, einem kleinen Künsterviertel und einigen wenigen aber sehr authentischen Sehenswürdigkeiten.

hanoi-einsaeulenpabode

Dazu kam wahrscheinlich die Tatsache, dass ich zum ersten Mal wieder ein bekanntes Gesicht gesehen hab und dashalb nicht drauf angewiesen war, mir jeden Tag wieder Gesellschaft für den Abend zu organisieren. In Hanoi gibt es alles, außer McDonals und H&M. Hanoi ist irgendwie wie ein kleines Berlin ganz weit in Asien. Wirklich zum Wohlfühlen. Die Tage waren äußerst abwechslungsreich, wenn man auch nicht alles machen muss, was man irgendwo als „Sehenswürdigkeit“ findet. War in Co Loa, einer alten Hauptstadt vor Hanoi und es ist, ein Dorf. Mit 3 Tempeln. Das wars. Nett, da kaum Touristen, überhaupt kaum Menschen zu finden sind, aber irgendwie doch nicht der ganz große Geheimtipp.

 

Was mir am besten gefallen hat? Schwer zu sagen. Alles war irgendwie eigen. Kuala Lumpur allein war recht wenig um einen guten Eindruck zu bekommen. Laos ist ein Ort zum Versacken. Vietnam war dieses Mal nur schön, während ich beim letzten Mal wenig gutes finden konnte. Vielleicht sollte ich noch ein 3. Mal hierher kommen. Habe von der Landung in Kuala Lumpur bis zum Start in Hanoi 550 Euro ausgegeben + noch einmal um die 60 Euro vorab für das Visum für Vietnam. Mehr als ein Viertel des Budgets macht davon der Flug von Vientiane nach Hanoi aus.

 

MfG u.s.w.
Andy aka Yps